Fotogramme - Bilder ohne Kamera
Fotogramme sind Bilder, die ohne Kamera in der Dunkelkammer hergestellt werden. Auf ein Blatt unbelichtetes Fotopapier werden schattenwerfende Gegenstände positioniert, die sich nach der Belichtung durch ein Vergrößerungsgerät und Entwicklung meist als Silhouetten abbilden. Das Licht bewirkt eine Schwärzung des Papiers. Die Intensität der Schwärze ist dabei von der einfallenden Lichtmenge (Dauer des Lichteinfalls), sowie von der Lichtstärke (Helligkeitsgrad) abhängig.
Seit Beginn des 20. Jahrhundert zählt das Fotogramm zu einem wichtigen Bereich der Experimentellen Fotografie. Die vielfältigen Möglichkeiten und der direkte Umgang mit fotografischen Verfahren und Materialien machen es zu einem interessanten Versuchsfeld. Künstlerische Arbeiten von vielen Fotografen belegen diese Vielfalt. Bei der Auswahl der Objekte experimentiert man am besten sowohl mit durchsichtigen Materialien als auch Dingen, die durch ihre äußere Form zu markanten "Abdrücken" verhelfen. Und ganz so wie visuelle Abdrücke kann man die Bilder auch sehen. Was aber viele Künstler besonders fasziniert hat, ist die grenzenlose Beeinflussung. Der Fotograf baut seine Motive im wahrsten Sinne des Wortes mit der Hand auf. Die Bilder, die dann entstehen, sind handgemacht und einmalig. Kein zweites Mal gelingt dieser spezielle Bildaufbau. Während der oftmals mehrere Sekunden langen Belichtung kann man Dinge wegnehmen oder hinzufügen.
Die Kunstgeschichte schreibt die "Erfindung" des Fotogramms dem Bauhausmeister, Theoretiker, Typograf, Experimentator und konstruktivistischen Maler Laszlo Moholy-Nagy (1895 bis 1946) zu. Wie andere Quellentexte es verdeutlichen, hat jedoch auch der Amerikaner Man Ray ab 1921 plastische Gegenstände auf das Fotopapier platziert.

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