TECHNIK:
"Im Gegensatz zur Kaltnadel-Arbeit werden die Linien nicht manuell
in die Platte (Zink, Kupfer, Messing, Alu etc.) gegraben, sondern chemisch
eingeätzt. Gezeichnet wird mit der Radiernadel, mit Roulette, mit
Moulette u.a., auf die mit einer säruebeständigen Schicht
(Asphaltlack-Mischung, Wachs, Mastix) überzogene Platte, die nicht
oder - damit die Säure besser angreifen kann - nur ganz leicht
geritzt wird. Die Platte kommt danach (Rückseite und Ränder
bzw. Facetten auch mit Asphalt abdecken!) in ein Säurebad (z.B.
Zn/Salpetersäure und Cu/Eisenchlorid), wo die Säure an den
freigelegten Stellen in das Metall vertiefte Linien ätzt. Außerdem
kann Ätzflüssigkeit mit dem Pinsel (Pinselätzung) oder
auf andere Weise direkt auf die Platte gebracht werden. Je nach Zeitdauer
und Aggressivität der Säureeinwirkung werden die Linien stärker
oder schwächer. Auch stufenweise Ätzen ist üblich. Sollen
Partien kräftiger erscheinen, können die übrigen abgedeckt
werden, um weiterätzen zu können oder die zuerst gezeichneten
Linien, die immer wieder mitgeätzt werden erscheinen am Ende kräftiger,
weil sie tiefer eingeätzt sind als die zuletzt gezeichneten. Die
Platten können viele Ätzvorgänge aufweisen, sie ermöglichen
im Druck Abstufungen von hellstem Grau bis tiefsten Schwarz. Durch Tief-
oder Durchätzung kann im Druck auch eine reliefartig erscheinende
Höhumg erreicht werden. Nach Entfernen des Ätzgrundes wird
die Platte eingefärbt, wobei die Druckerfarbe in die Vertiefungen
eingerieben, die Oberfläche aber blankgeputzt wird. Der Druck erfolgt
auf durchfeuchtetem Papier in der Kupferdruckpresse." Termine: |
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